Das Bildvokabular von Anders Clausen entstammt der visuellen Kultur der globalen Konsum- und Kommunikationsgesellschaft. Darunter fällt auch die universelle Zeichensprache, der sich Werbung und Technologien gegenüber ihren „Konsumenten“ und „Anwendern“ bedienen. Ausgangspunkt für die beiden großformatigen Arbeiten auf PVC-Planen, „on’t know what to do“ und „Not Found“ ist die komplexe „Architektur“ des Computerdesktop – der Oberfläche des virtuellen Raums. Hier herrschen eine normierte Ästhetik, strenge Regeln und Automatismen, denen sich die Nutzer der digitalen Möglichkeiten zwar freiwillig ausliefern, aber auch zunehmend hilflos ausgesetzt sehen. Anders Clausen nun versammelt auf seinen Arbeiten Fehlermeldungen, Warnungen oder Korrekturzeichen und arrangiert sie zu freien, minimalistischen Kompositionen. Die Hierarchie der Kommunikation bleibt dabei noch erkennbar: Der Computer erscheint als Autorität und Korrektiv. Dieser kontrolliert ungerührt und bisweilen aggressiv unser Handeln, was sich auf Clausens Arbeiten beispielsweise mit der Verwandlung eines stufenförmigen Drop-Down Menüs in die Silhouette eines B2 Tarnkappenbombers andeutet. Indem Anders Clausen die digitale Welt des Computers in die analoge Welt des Kunstwerks überführt, lässt er scheinbar Normales in einem fragwürdigen Licht erscheinen und entlarvt unkritisch gewordene Sehgewohnheiten. Der institutionalisierten, vermeintlich unanfechtbaren Autorität wird Widerstand geleistet – mit den Mitteln einer individuellen Ästhetik.