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Gino Severini (1883-1966)

Synthèse plastique de l’idée: Guerre,

1915
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
60 x 50 cm
Ausgestellt
PdM Saal 6
Gattung
Malerei
Inventarnummer
15036
Erwerb
1987 als Ankauf von Renzo Coppo, Monte Carlo, erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München
Zitiervorschlag
Gino Severini, Synthèse plastique de l’idée: Guerre, 1915, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/9pL3MdO4eb (Zuletzt aktualisiert am 02.11.2023)
Gino Severini nimmt im Futurismus eine Sonderstellung ein: Seit seiner Übersiedlung nach Paris im Jahr 1906 setzte er sich zwar intensiver mit französischer als mit italienischer Kunst auseinander, aber der intellektuelle Kontakt zu seinen italienischen Freunden und die Solidarität mit deren Zielen blieben zunächst vorrangig. Das Gemälde „Der Krieg“ gehört zu einer Gruppe von insgesamt elf Bildern, die sich mit dem Krieg auseinander setzen und die 1915 in der Nähe von Paris entstanden sind, wo Severini nach eigenen Aussagen durch die vorbeifahrenden, mit Kriegsmaterial beladenen Züge zu diesem Thema an ge regt wurde. Dabei versuchte er, zu einer symbolischen Interpretation zu kommen, in der die realistische Darstellung ganz im Sinn des Futurismus aufgegeben wird und nur die Idee des Kriegs als einer von der modernen Technologie bestimmten Materialschlacht zum Tragen kommt. In der symbolischen Dar stellung der drei Waffengattungen Marine (=Anker), Artillerie (=Haubitze) und Luftwaffe (=Flugzeugflügel) geht es um die „plastische Synthese der Idee des Kriegs“, wie Severini selbst den Bildtitel interpretierend ergänzt. Severini be schrieb seinen Ansatz 1916 – anlässlich seiner Ausstellung in Paris, in der das Bild als „Nummer 1“ figurierte – im „Mercure de France“ folgendermaßen: „Ich habe versucht, die Idee ‚Krieg‘ durch ein plastisches Ensemble wiederzugeben, das aus folgenden realen Elementen besteht: Kanone, Fabrik, Fahne, Mobilmachungsbefehl, Flugzeug, Anker. Entsprechend unserer Konzeption des ‚ideistischen Realismus‘ vermag keine mehr oder weniger naturalistische Beschreibung von Schlachtfeldern oder Gemetzel die Synthese der Idee ‚Krieg‘ besser zu vermitteln als die Objekte, die seine leibhaftigen Symbole sind.“ Die trockene, ebenso harmonische wie zurückhaltende Malweise entspricht ganz dieser Interpretation des Kriegs als primär technologisch bestimmt.

Seit 1999 forscht das Referat Provenienzforschung zur Herkunft aller Kunstwerke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die vor 1945 entstanden sind und die seit 1933 erworben wurden. Grundlage für diese Forschung bilden die „Washingtoner Erklärung“ von 1998 sowie die daran anschließende sogenannte „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienz-Angaben basieren auf den systematischen Erstchecks und orientierten sich am Leitfaden zur Standardisierung von Provenienz-Angaben des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Provenienzangaben werden zeitnah aktualisiert, wenn neue Quellen oder Erkenntnisse zu den hier veröffentlichten Werken bekannt werden.

Weitere Informationen zu den Provenienzangaben finden Sie in der Präambel.

Für Rückfragen und Hinweise erreichen Sie uns unter provenienz@pinakothek.de

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Galleria Annunciata, Mailand
wohl 1946 - o.D.
Galleria della Spiga, Mailand
o.D. - spätestens 1947
Galleria V.E. Barbaroux, Mailand
spätestens 1947 - mind. 1950
Karelion Establishment, Vaduz
o.D. - 1987
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, erworben von Karelion Establishment, vermittelt durch Renzo Coppo und Elvira Ugoccioni, Urbino (Kultusministerielles Schreiben Nr. IV/2a-K 4205 - 7/7 257 vom 17.12.1987)
seit 02.04.1987

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