Joos van Cleve inszeniert die Szene als Lehrstück für den ›Guten Tod‹, der die Gnadenmittel der Kirche voraussetzt. Als eine der bedeutenden Kölner Familien gehörten die Hackeneys zu den Stiftern des Renaissancelettners in St. Maria im Kapitol (1523), vor dem dieses Retabel aufgestellt wurde. Zumindest Nicasius Hackeney (gest. 1518) war bereits verstorben, als es entstand, vermutlich auch sein Bruder Georg (gest. vor 1524). Hinter den Stiftern und ihren Ehefrauen stehen die jeweiligen Namenspatrone. Die heilige Gudula mit der Laterne vertritt die erste Ehefrau des Nicasius, Guetgin van Merle, die im Pestjahr 1502 verstorben war. Eine kleinere Version des Altars befindet sich im Wallraf-Richartz-Museum in Köln.