Zwei barfüßige Jungen, vermutlich Botengänger, genießen gemeinsam eine Pastete. Gewiss idealisiert Murillo ihr Erscheinungsbild – doch in der Wiedergabe der Details erweist er sich als meisterhafter Nachahmer der Natur: Dünn aufgetragene Farbe dient zur Modellierung der charakteristischen Oberflächen der Quitten, Orangen und Zwiebeln. Murillos Kinderbilder entstanden in einer Zeit der Krisen; in Sevilla lebten viele Waisenkinder. Womöglich wollte der Maler, selbst Mitglied in einer karitativen Bruderschaft, das Mitgefühl der Betrachter wecken.