Konrad Rehlinger (1470–1553, vgl. Inv.Nr. WAF 1064) gehörte zum alten Patriziat der Reichsstadt Augsburg und als europaweit tätiger Kaufmann zugleich zu den Reichsten der Stadt. Zusammen mit Mitgesellschaftern betrieb er am Fondaco dei Tedeschi in Venedig eine erfolgreiche Handelsniederlassung. Sein Haus gegenüber dem Augsburger Rathaus wurde aufgrund der geradezu orientalischen Prachtentfaltung allgemein bewundert. Die Bildnisse entstanden zwei Jahre nach dem Tod seiner Frau Barbara Rehlinger, geb. Walther. Die Komposition ist so gestaltet, dass sich für die beiden Tafeln ein großer zusammenhängender Fensterausblick ergibt, wie auch der Bildraum im Ganzen als ein einheitlicher Raum zu begreifen ist. Obwohl zum Typus Votivbild gehörig, hat das Gemälde als frühes ganzfiguriges bürgerliches Bildnis in der Porträtgeschichte seinen festen Platz.