Heinrich IV. empfängt das Bildnis der Maria de' Medici (Skizze zum Medici-Zyklus)
Peter Paul Rubens (1577-1640)

Heinrich IV. empfängt das Bildnis der Maria de' Medici (Skizze zum Medici-Zyklus),

1622
Material / Technik / Bildträger
Eichenholz
Maße des Objekts
48 x 35,8 cm
Ausgestellt
AP OG Kabinett 12
Gattung
Malerei
Inventarnummer
93
Erwerb
Aus der Kurfürstlichen Galerie München
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München
Zitiervorschlag
Peter Paul Rubens, Heinrich IV. empfängt das Bildnis der Maria de' Medici (Skizze zum Medici-Zyklus), 1622, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Alte Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/y7GEQ3OGPV (Zuletzt aktualisiert am 28.08.2023)
Jupiter und Juno garantieren den besonderen Schutz dieser Ehe, die im Sinne der durch Francia verkörperten Staatsräson ist. Aber auch Liebe ist im Spiel: Ein geflügelter Putto, wohl Amor, präsentiert zusammen mit dem Hochzeitsgott Hymenaios das Bildnis der Braut. Am 26. Februar 1622 erhielt Rubens den Auftrag, in einem aus 24 Gemälden bestehenden Zyklus das Leben und politische Wirken von Maria de’ Medici darzustellen. Die Witwe des 1610 ermordeten französischen Königs Heinrich IV. hatte soeben ihren Wohnsitz, das Palais du Luxembourg, bezogen. Dessen repräsentative Ausstattung, für die auch der Zyklus bestimmt war, macht ihre Ambitionen deutlich. Rubens stand vor der schwierigen Aufgabe, die umstrittene politische Einflussnahme der Königin, die nach dem frühen Tod ihres Mannes in dessen Auftrag die Regentschaft für den damals noch minderjährigen Thronerben übernommen hatte, positiv zu deuten. Ihre politischen Erfolge galt es zu verherrlichen und einen Ausblick auf eine erhoffte glückliche Zukunft zu geben. Mit der Stärkung des Adels und der Anbindung an die Habsburger hatte sie eine grundsätzlich andere Politik verfolgt als ihr Sohn, König Ludwig XIII. Er strebte mit Unterstützung seines später zum Kardinal erho­benen Beraters Jean du Plessis, Herzog von Richelieu, die hegemoniale Stellung Frankreichs durch die absolute Macht des Königs an. Die bestän­digen Konflikte führten 1617 zur Verbannung Maria de’ Medicis nach Blois, aus der sie gerade nach Paris zurückgekehrt war, als Rubens den Auftrag übernahm. Zu diesem Zeitpunkt stand das Programm nicht endgültig fest und wurde noch mehrfach überarbeitet. Die Münchner Ölskizzen bereiten die monumentalen, heute im Louvre bewahrten Gemälde vor, waren aber vor allem für die Werkstatt bestimmt. Der Königin wurden vermutlich Entwurfszeichnungen vorgelegt.

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