Die alttestamentarische Ikonographie (I Kön 17) des Bildes greift ein beliebtes Thema des 17. Jahrhunderts auf: Der Prophet Elias prophezeite dem König Ahab, der durch seinen sündigen Lebenswandel den Zorn Gottes auf sich gezogen hatte, eine lange Dürrezeit. Von Gott wurde Elias an den Bach Krith geschickt, um dort in Einsamkeit die Strafe der Trockenzeit zu überdauern. Raben sollten ihn mit Brot und Fleisch versorgen. Als der Bach ebenfalls versiegte, verließ Elias die Einöde und fand bei einer frommen Frau Unterkunft.
Das Gemälde zeigt das Flusstal mit dem Propheten noch vor dem Einsetzen der Dürre. Die Handlung ist in die Landschaft eingebettet. Auf dem kargen Boden sitzend hat Elias die Arme weit ausgebreitet. Mit der rechten Hand weist er dabei auf einen im Vordergrund platzierten Feigenbaum, der als Symbol für den Frieden des messianischen Reiches steht. Blick und linker Arm dagegen sind gegen den Himmel gerichtet, wo der Rabe mit dem Brot heranfliegt. Der Brot bringende Rabe ist Zeichen für die Güte Gottes gegenüber den guten Menschen und wurde von den Nazarenern, insbesondere von Pforr, als Symbol für die Erneuerung des katholischen Glaubens verstanden.
Die ausgebreiteten Arme des Elias sind einerseits als Geste des Empfangens zu sehen, zum anderen liegt in ihnen auch etwas Verkündendes, wodurch Elias als Prophet kenntlich wird. Auch durch den hellen Hintergrund der Figur wird seine göttliche Begabung deutlich. Der Rabe als ein Bote Gottes erscheint ebenfalls vor dem strahlenden Licht des Himmels. Im rechten Vordergrund - dort liegt wohl die Quelle des Flusses Krith - sind dagegen dunkle, diffuse Farben eingesetzt, die das nahende Unheil der Naturkatastrophe bereits erahnen lassen.