Bürkels Gemälde "Regenschauer in Partenkirchen" hat ausgesprochen momenthaften und realistischen Charakter. Soeben ist ein schweres Unwetter ausgebrochen. Regengüsse stürzen auf das Dorf herunter und versetzen Menschen und Vieh in große Aufregung. Der starke Regen bringt die Dachrinnen der Bauernhäuser zum Überlaufen. Er hat die unbefestigte Dorfstraße bereits aufgeweicht und in Schlamm und Morast verwandelt. In den tiefen Furchen der Wagenspuren sammelt sich das Wasser zu großen Pfützen, von den Bäumen wurden Äste heruntergerissen.
Bürkel bringt gerade die Unmittelbarkeit, das plötzliche Losbrechen des Gewitters, zur Anschauung. Der Himmel ist bedrohlich bleiern grau verhangen und verkörpert die geballte Gewalt des Unwetters. Durch die Betonung des Momenthaften jedoch klingt auch schon das Danach an, das schnelle Aufklären nach dem Gewitter, wie es für das Voralpenland typisch ist. Das Zerstäuben des Regens, die dunstige Luft werden dem Betrachter unmittelbar vor Augen geführt und nehmen das baldige Verdunsten der Regennässe in der Sonne vorweg.