Luces Schilderung des vom Leben erfüllten Quai und Pont Saint-Michel gehört zu einer Reihe von Bildern mit Pariser Bauwerken. Ihn faszinierten die beeindruckenden, großen Monumente und deren Darstellung bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen und zu verschiedenen Jahreszeiten. Luces Malweise, die sich zunächst an Gustave Courbet und Honoré Daumier anlehnt, entwickelt sich unter dem Eindruck von Michel Eugène Chevreuls Schrift über die Simultankontraste bis 1900 zur fast völligen Auflösung der Form in winzige, pointillistische Farbtupfer, die erst durch das Sehen zu einer Einheit geführt werden. In den letzten Jahrzehnten seines Lebens arbeitet er wieder traditioneller, aber stets mit lichterfüllter Palette.
Das Münchner Bild steht auf dieser letztgenannten Stufe. Die einzelnen Farbtupfer sind großzügiger gesetzt, die Häuserreihe rechts am Kai besteht aus kleinen Farbflächen, vor denen eine Baumreihe in herbstlicher Pracht leuchtet. Insgesamt fehlt dem Bild der typisch pointillistische Rastereindruck. Die Farbigkeit besticht durch die Kombination der zarten rosé- bis orangefarbenen Töne mit dem Blaulila des Himmels, der Brückenpfeiler und des Straßenpflasters. Durch die duftigen Wolken fallen Sonnenstrahlen auf das Wasser der Seine, auf der große Lastkähne unterwegs sind.