Cross wählte als Motiv den Blick von oben auf einen malerischen, sanft zum Meer hin abfallenden Küstenstreifen. Eine weit verzweigte Pinie ragt von rechts ins Bild und verstellt mit ihren Verästelungen den freien Blick. Unter den dichten Kronen der Bäume stehen eine Frau und zwei Kinder, die aufs Meer hinausblicken, dessen Wellen sich am felsigen Ufer brechen. Die im neoimpressionistischen Stil mit kleinteiligen Pinseltupfern dargestellte leuchtende Farbigkeit der Küste und des Sonnenlichts sowie das helle Weiß der Wasseroberfläche kontrastieren mit den in kräftigem Violett gehaltenen Zweigen der Pinien.
Cross lebte seit 1891 in Saint Clair an der südfranzösischen Mittelmeerküste, wo diese Ansicht des Cap Layet entstand. Die südliche Landschaft und deren Farben und Lichtspiel beeinflussten ihn nachhaltig. Zwischen 1903 und 1905 entstanden zahlreiche Landschaftsbilder der Provence und Ansichten von Venedig in diesem Stil. Sie thematisieren Naturphänomene wie Lichteffekte, Wolkenformationen, Verästelungen von Pinienzweigen oder den grünen Wildwuchs der üppigen Flora der Mittelmeerküste. Ein zunehmend lyrischer Charakter prägt diese Landschaften. Die Eingebundenheit des Menschen in die Natur stellt Cross in die Nähe der "Nabis".