Langsam schält sich eine Frauengestalt aus der Dunkelheit heraus. Sie trägt ein Tablett und stellt es in extrem verlangsamten Bewegungen auf der Terrasse eines südfranzösischen Landsitzes ab. Als die Frau die Kamera bemerkt, trifft ihr intensiver Blick die Betrachtenden unverhofft – ertappt bei der sezierenden Beobachtung. Die einsetzende Rückwärtsbewegung der Kamera kommt einem Rückzug der Betrachter:innen, gesäumt von Blätterwerk, gleich. Jedoch deuten der ungebrochene Blick der Frau, ihr Lächeln, das Nachfolgen und anschließende Winken eine Vertrautheit an, die zum Umkehren motiviert. Ein unmöglicher Wunsch, da die Betrachtenden der Kamerafahrt des Künstlers ausgeliefert sind und sich unaufhaltbar entfernen.
In dieser Bewegungsstudie hält David Claerbout die Flüchtigkeit des Moments auf und gewährt die Möglichkeit einer Meditation des Augenblicks. Dieses, in seiner künstlerischen Praxis immer wieder auftretende Motiv erlaubt es ihm überdies, eine banal erscheinende Situation in eine komplexe Handlung zu transformieren.