Das Männerporträt gelangte im Venedig des 16. Jahrhunderts in großer Vielfalt zu höchster Qualität. Insbesondere Tizian war als Porträtist gefragt. In diesem Bildnis eines lässig posierenden Edelmannes, dessen Linke auf dem Degengriff ruht, verbindet der Maler würdevolle Eleganz mit einfühlsamer psychologischer Charakterisierung. Entsprechend den Vorlieben für ein melancholisches, von der zeitgenössischen Liebeslyrik geprägtes Männlichkeitsideal, spiegelt das Porträt nicht nur Standesbewusstsein, sondern auch seelische Empfindsamkeit.