Eduard Schleich gehört zu den Wegbereitern der Münchner Landschaftsschule. Obwohl er nicht vor der Landschaft malte, sondern aus dem Gedächtnis heraus arbeitete, ist er doch wegen seiner genauen Beobachtung der Natur im Wechselspiel der Atmosphäre ein Begründer der Freilichtmalerei in Deutschland.
Der Blick geht hier über das schilfige Ufer des Ammersees nach Süden auf das Gebirge bei föhnigem Wetter unter grau bewölktem Himmel. In der Mitte vorn zeigt das Schilf eine Öffnung, in der das Wasser im Licht weiß erscheint. Hier steht am rechten Ufer ein Fischer mit roter Jacke in seinem Kahn. Die Umgebung ist in braunen, grünen und ockerfarbenen Tönen gehalten; zum Teil ist hier mit dem Pinselende in die nasse Farbe gekratzt. Der im Hintergrund als schmaler Streifen sichtbare Spiegel des Sees ist tiefblau, der rechte Uferstreifen liegt in weißem Licht. Vor der grauen Gebirgskette im Hintergrund hebt sich ein weißes Segel ab.
Das Bild, in dem der niedrige Horizont sowie die ungeglättete Oberfläche der Malerei die Wirkung bestimmen, ist ohne die Kenntnis der Schule von Barbizon, die Schleich 1851 in Paris zusammen mit Carl Spitzweg kennen gelernt hatte, nicht denkbar.