Der sterbende Valentin
Eugène Delacroix (1798-1863)

Der sterbende Valentin,

um 1826
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
32,5 x 24,3 cm
Ausgestellt
AP EG Saal IIb
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
14248
Erwerb
1971/72 als Vermächtnis von Theodor und Woty Werner erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Eugène Delacroix, Der sterbende Valentin, um 1826, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/ZKGPbD7xgA (Zuletzt aktualisiert am 05.12.2024)
Delacroix zeigt hier in dunkel-realistischen Zügen die Szene »Nacht, Straße vor Gretchens Tür« aus dem ersten Teil von Goethes »Faust«. Bereits 1821 setzte sich Delacroix mit den »Faust«-Stichen des Goethe-Illustrators Moritz von Retzsch auseinander. 1825 sah er in London eine musikalische Aufführung des romantischen Melodrams »Faustus« von George Soane und Daniel Terry, die ihn, wie er selbst äußerte, sehr beeindruckte. Noch im selben Jahr begann er mit einer Folge von 18 Lithographien zu Albert Stapfers französischer Ausgabe von Goethes »Faust« und schloss diese 1828 ab. Auch das vorliegende Gemälde entstand während dieser Periode. Delacroix muss den Text von Goethe genau gekannt haben, da er mehrere Varianten zu verschiedenen Situationen dieser Szene geschaffen hat. Valentin, der die Entehrung der Schwester rächen will, fällt durch Mephistos Eingreifen im Kampf mit Faust. Während zwei Lithographien das Duell selbst und die Flucht Fausts und Mephistos zeigen, ist auf dem Münchner Gemälde der kurze Augenblick zwischen der Flucht Mephistos und Fausts, dem Sturz Valentins und dem Erscheinen Gretchens dargestellt. Im Vordergrund liegt der Degen Valentins als Beweis des stattgefundenen Kampfes. Das wesentlich größere Bild in der Kunsthalle Bremen von 1847 schildert den unmittelbar anschließenden Vorgang. Gretchen ist vor ihren Bruder getreten, das Volk hat sich um Valentin versammelt, der die Hand gegen seine Schwester zum Fluch erhoben hat.

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