Digitale Technologien verfremden unsere als real empfundene Welt in zunehmendem Maße, und zwischen haptisch erfahrbaren Objekten und ihrer Erscheinung im Bild entsteht eine immer größere Differenz. Auch wenn die mediale Übertragung noch immer auf Reales verweist, generiert sie doch gleichzeitig eine eigene, gleichsam hyperreale Wirklichkeit. Dieses verfremdete Verhältnis von physischer Welt und ihrer digitalen Übersetzung nimmt Florian Auer zum Ausgangspunkt seiner malerischen und skulpturalen Strategien, um das bildnerische Potenzial einer post-industriellen Ästhetik zu untersuchen. Durch Nachahmung und Übersteigerung entstehen Arbeiten, die zwischen Zwei- und Dreidimensionalität changieren: Flächig-Zeichenhaftes erhält illusionistische Tiefe, Räumliches wird grafisch nivelliert. Auers Reliefs und Skulpturen verwandeln sich in verheißungsvolle Objekte mit unnahbarer Aura. Der Künstler bedient sich dabei Strategien der Werbung und Mechanismen der zeitgenössischen Konsumkultur und nimmt Bezug auf eine fetischisierte Warenwelt. Das Motiv des Steaks auf „black board p01“ etwa verdankt sich einem geradezu archaisch zu nennenden Ritual im Finanzmilieu, bei dem ein erfolgreicher Deal mit dem gemeinsamen Verzehr eines Stücks Fleischs symbolisch besiegelt wird. Virtualität kombiniert sich hier mit unmittelbar sinnlichem Genuss, als müsse eine letztlich nicht greifbare Situation durch eine Geste des Physischen authentifiziert werden. „Relieved motion“ hingegen, ein aus dem Sportfernsehen stammender, in den Realraum „zurückgeholter“ Oberkörper eines Spitzensportlers, erinnert an ein wertvolles archäologisches Fundstück und macht die Transformation des Körpers in ein kostbares Gut der Werbeindustrie spürbar.