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Palermo (1943-1977)

Straight,

1965
Material / Technik / Bildträger
Leinwand
Maße des Objekts
80,1 x 95 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Gattung
Malerei
Inventarnummer
WAF PF 45
Erwerb
1984 vom Wittelsbacher Ausgleichsfonds, Sammlung Prinz Franz von Bayern
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München
Zitiervorschlag
Palermo, Straight, 1965, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/bwx06kMGm8 (Zuletzt aktualisiert am 26.10.2023)
Palermos Schaffen verbindet sich vor allem mit der Düsseldorfer Kunstszene der späten sechziger Jahre, die im Energiefeld der Akademie und ihres prominenten Lehrers Joseph Beuys unterschiedlichste Charaktere versammelte: Gerhard Richter, Sigmar Polke, Reiner Ruthenbeck, Imi Knoebel sowie Jörg Immendorff. In diesem Trubel war Peter Heisterkamp, der von seinen Freunden „Blinky“ genannt wurde und seine Bilder als „Palermo“ signierte, eine eher stille Erscheinung. Palermos Ablehnung berechenbarer Systeme und die Verweigerung gegenüber jeder eindeutigen stilistischen Einordnung sind wesentliche Kennzeichen seines künstlerischen Schaffens. Auf dem Leinwandbild „Straight“ überlagern vertikal verlaufende schmale Farbstreifen in Rot, Blau und Gelb ebenso schmale Horizontalbänder, die sich aus wechselnd roten, blauen und gelben Farbquadraten zusammensetzen. Beide Farbrichtungen verweben sich zu einem rektangulären Gittergeflecht, das die rechteckige Bildfläche in einem nicht-hierarchischen All-over überzieht, sich aber von einer weißen Grundierung abhebt. Bei längerem Hinsehen wird deutlich, dass sich die Komposition nicht durchgängig an die Regelhaftigkeit des als streng vermuteten Musters hält. Die rationale Reihung erweist sich als willkürliche und zufällige Verkettung. „Straight“ offenbart deutliche Bezüge zu den letzten Gemälden Piet Mondrians (1942/43). Im Unterschied zu Mondrian, der die Bildoberfläche anonymisiert, hält Palermo am individuellen, lebendigen Gemälde fest. Gleichwohl hat beide Künstler nicht die Harmonie des Rationalen, sondern das sprunghafte und anarchische Element innerhalb einer scheinbar logischen Struktur interessiert: Mondrian am Ende seiner Laufbahn, Palermo ganz am Anfang.

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