Das Gemälde zeigt zwei junge Frauen, die eine blond, die andere dunkelhaarig, die sich einander zugewandt haben. Ihre Hände sind als Zeichen ihrer engen Verbundenheit ineinander gelegt. Eine ruhige Ausgewogenheit zwischen gebender Öffnung und empfangender Umschließung bringt das vertraute Verhältnis der beiden Frauen zum Ausdruck.
Ursprünglich war das Bild mit dem Titel "Sulamith und Maria" als Freundschaftsgabe für Franz Pforr konzipiert und sollte die beiden christlichen Bräute Sulamith und Maria als die imaginären Ehefrauen der beiden Malerfreunde darstellen. Pforr hatte in seinem für Overbeck bestimmten Bild das Thema als Diptychon gestaltet, das die beiden Frauen räumlich getrennt voneinander zeigt (heute im Museum Georg Schäfer, Schweinfurt). Overbeck wählte dagegen für sein Bild die monumentalere Form einer Figurengruppe. Nach dem frühen Tod Franz Pforrs, der 1812 starb, unterblieb die Ausführung des Gemäldes vorerst, und erst Jahre später nahm Overbeck die Komposition wieder auf. Nun aber waren die beiden Frauen zu Italia und Germania geworden und brachten damit die enge Verbindung des Nordens mit dem Süden zum Ausdruck, wie es sich Overbeck, der als Deutscher sein Leben in Rom verbrachte, und seine Künstlerfreunde erträumten.
Im Gegensatz zur norddeutschen Romantik eines Caspar David Friedrich oder eines Philipp Otto Runge sahen die Nazarener nicht in der Autonomie der Kunst ihre Zukunft, sondern strebten eine Rückbindung der Malerei an die Religion und den Staat an. Das mittelalterliche Ideal einer religiösen, im Volk verankerten und verehrten Malerei wurde ihnen zum Leitbild. Insbesondere Raffael und Dürer verkörperten für die Nazarener die vergangene Blütezeit der Kunst und so galt es, den Vorbildern im Leben und in der Kunst nachzueifern.