Das Gemälde zeigt die Baustelle der Teufelsbrücke über die Reuss in der Schöllenen-Schlucht unterhalb des Gotthardpasses im Kanton Uri. Es ist Blechens einziges großformatiges Ölgemälde einer alpinen Landschaft. Im Oktober 1829 hatte er bei seiner Rückkehr aus Italien die Reiseroute durch die Schweiz genommen und die Situation vor Ort in mehreren Bleistiftskizzen festgehalten. Später entstanden in Blechens Berliner Atelier zwei Ölstudien und dieses Gemälde. Seit dem 15. Jahrhundert konnte die Reuss lediglich über eine schmale Brücke passiert werden, die Blechen unterhalb der neuen Brücke im Schatten liegend darstellt. Aufgrund des gefährlichen Übergangs hatte sich unter den Reisenden die Vorstellung gebildet, dass sie der Teufel gebaut habe. Im Zuge des Ausbaus der Gotthardstraße seit 1820 sollte eine neue, breitere Brücke die sichere Passage ermöglichen.
In gleißendes Licht getaucht, setzt Blechen den technisch anspruchsvollen Brückenneubau als Vorhaben des Fortschritts und als Zeichen des Anbruchs einer neuen Zeit in Szene. Mit Gerüsten und einem Hebekran haben die ermüdet am Wegrand sitzenden Arbeiter den Eingriff in die Landschaft vorgenommen. Im Kontrast zur hell erleuchteten Baustelle ragen die in Grau- und Brauntönen gehaltenen Berge dunkel empor. Sie nehmen beinahe die gesamte Bildfläche ein und bilden durch den gewählten Standpunkt im Talkessel eine bedrohliche Kulisse. Die dramatische Wirkung der Naturszenerie wird durch die im Verhältnis kleinen Figuren am Fuß der monumentalen Felswände zusätzlich gesteigert.