Eine Symphonie
Moritz von Schwind (1804-1871)

Eine Symphonie,

1852
Material / Technik / Bildträger
Öl auf Leinwand
Maße des Objekts
168,8 x 100 cm
Referat
19. Jahrhundert
Gattung
Malerei
Inventarnummer
WAF 1017
Erwerb
1878 aus dem Nachlass König Ottos von Griechenland erworben – seit 1923 Wittelsbacher Ausgleichsfonds
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München
Zitiervorschlag
Moritz von Schwind, Eine Symphonie, 1852, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Neue Pinakothek München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/y7GEJ5v4PV (Zuletzt aktualisiert am 23.07.2024)
Schwinds inhaltlich in mehreren Schichten aufgebautes Bild "Eine Symphonie" geht in seiner Konzeption auf den Gedanken einer Wanddekoration für ein Musikzimmer zurück. In einer reich gerahmten vierteiligen Bildsequenz schildert es zunächst die Romanze zwischen einem jungen Mann und einer Sängerin. Unten ist die erste Begegnung bei einem Hauskonzert zu sehen, darüber folgt das Wiedersehen der beiden bei einem Waldspaziergang, wiederum darüber eröffnet er ihr während eines Maskenballs seine Liebe, und schließlich endet die Erzählung oben mit der Hochzeitsreise des jungen Paares. Zugleich sind die vier Szenen auf die vier Sätze von Beethovens Fantasie für Klavier, Orchester und Chor in C-Dur bezogen, die in dem Konzert im untersten Bildfeld eben zur Aufführung gebracht wird. Die einzelnen Szenen sind architektonisch gerahmt, und die Gesamtkomposition wird durch Groteskenornamente in verschiedene Zonen geteilt. In der Anlage folgte Schwind damit der Tradition klassizistischer Wandfresken, die sich wiederum an der römisch-antiken pompejanischen Wandmalerei orientierten. Schwind fügt in die Rahmung jedoch auch kleinere Darstellungen ein, die in inhaltlicher Beziehung zum Ganzen stehen. Bereits Runge hatte in seiner "Lehrstunde der Nachtigall" auf vergleichbare Weise der ornamentalen Bildrahmung auch inhaltliche Bedeutung zugewiesen und die verschiedenen Bildebenen zu einer neuen vielschichtigen Einheit verknüpft.

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