Hier wird menschliches Fehlverhalten wie Müßiggang und Völlerei thematisiert, das, wie die Vertreter dreier Stände (Soldat, Bauer, Gelehrter) zeigen, alle gesellschaftlichen Schichten durchdringt. Trägheit und die Hingabe an die Laster sind eng miteinander verbunden.
Einst aus der Sammlung von Kaiser Rudolf II. in Prag stammend und im dreißigjährigen Krieg nach dem Raub durch schwedische Truppen nach Schloss Skokloster verbracht, gelangte das „Schlaraffenland“ von Pieter Bruegel d. Ä. zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die Sammlung des Berliner Hochschullehrers und Regierungsbeamten Richard von Kaufmann. Am 4. Dezember 1917 wurde es in Berlin von Paul Cassirer und Hugo Helbing versteigert. Den Zuschlag erhielt Otto Lanz, ein Schweizer Chirurg, der das Gemälde für die Summe von 310.000,00 Reichsmark für die Alte Pinakothek ersteigerte. Möglich wurde der Erwerb jedoch erst durch Spenden von Otto Lanz, Paul Cassirer, Hugo Helbing und weiteren anonymen Unterstützern sowie durch die Ehefrau des verstorbenen Sammlers, Marie von Kaufmann. Sie erließ einen Teil des Erlöses zugunsten der Alten Pinakothek, woran ein Briefwechsel mit dem damaligen Generaldirektor Friedrich Dörnhöffer im Bildakt erinnert.
Mehrere der Personen, die den Erwerb des "Schlaraffenlandes" für die Alte Pinakothek ermöglichten, wurden während der Zeit des Nationalsozialismus als jüdisch verfolgt, ausgegrenzt und ermordet. Die Erinnerung an ihre Verdienste an dieser Stelle ist nur ein Beispiel für die zahlreichen Mäzene der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die wesentlich zum Ausbau der bayerischen Kunstsammlungen beitrugen und die der Staat zwischen 1933 und 1945 als jüdisch verfolgte.