In dem 1992 entstandenen Werkzyklus "Iceland Project" der Bildhauerin und Fotografin Magdalena Jetelová durchschneiden schnurgerade Lichtspuren die rauen Landschaftsformationen Islands. Die in ihrer Ausführung reduziert erscheinenden Land-Art-Interventionen Jetelovás beziehen sich dabei auf ein ganz konkretes Phänomen: Sie markieren eine Teilzone des mittelatlantischen Rückens, in der sich vor Millionen von Jahren die nordamerikanische Platte von der eurasischen Platte getrennt hatte. Entlang dieser Schwelle laden uns die am Boden entlanglaufenden Interventionen der Künstlerin dazu ein, über bleibend relevante Themen wie die Bildung von Kontinenten und den Klimawandel nachzudenken. Mithilfe eines Laserstrahls, dessen exakte Linienführung sich regelrecht in das menschenleere Terrain hineinzufräsen scheint, klingt in Jetelovás großformatigen Schwarz-Weiß-Fotografien auch eine gewisse Systemkritik an: Genauer gesagt die langjährige und bis heute andauernde Auseinandersetzung mit Grenzverläufen als von Menschen etablierte Konstrukte der Trennung.