Edgar Degas hat das Thema der Büglerin hier zum ersten Mal behandelt. Ende der 1860er Jahre hatte er seine "Ingres-Periode" hinter sich und wandte sich zunehmend realistisch aufgefassten Gegenwartsstoffen zu. Bis 1902 malte er eine ganze Reihe von Büglerinnenbildern. Während in den späteren Fassungen der Arbeitsvorgang als solcher, also das Moment der Aktion vorherrscht, gilt in dieser frühen Fassung Degas' Interesse mehr der Person; sie hält in ihrer Arbeit inne und blickt auf den Betrachter: das Arbeitsbild hat eher den Charakter eines Porträts.
Die Datierung um 1869 ergibt sich aus einem motivgleichen Pastell im Musée d'Orsay, das der mit Degas befreundete Sammler Manzi Joyant mit dieser Jahreszahl veröffentlichte. Sie wird gestützt durch das "69" datierte Porträt der Emma Dobigny, die - offensichtlich im gleichen Alter von 16 bis 17 Jahren - für die "Büglerin" posierte.