Das Gemälde vereinigt alle wesentlichen Kennzeichen von Thomas späterem Stil. Nachlebende Romantik bestimmt den Bildinhalt: Ein junger Mann liegt im Gras und lässt träumend seine Blicke über das weithin sich dehnende Taunustal zu fernen Höhenzügen schweifen. Doch diese späte Romantik bleibt durchaus diesseitig. Die Natur wird allein in ihrem Stimmungsgehalt erfasst; der Mensch fühlt sich heimisch und wohl in ihr. Die Malweise ist stellenweise so dünn lasierend, dass die Struktur der Leinwand sichtbar bleibt und die Bildwirkung mitbestimmt. Daneben zeigt das Bild pastos mit dem Spachtel aufgetragene Partien, die noch an Thomas Auseinandersetzung mit der Technik Gustave Courbets erinnern. Für die Figur des rastenden Wanderers bediente sich Thoma einer Zeichnung von 1861, die bereits
für das 1888 entstandene Bild »Die Rast« verwendet worden war und 1891 auch noch als Graphik wiederkehrt. Auch die Landschaft allein, ohne den Wanderer, existiert als späte Radierung.