Wie so oft in seinem Werk strebte Ludwig von Hofmann auch hier nach einer paradiesischen Verbindung der menschlichen Gestalt mit der Landschaft. Bereits der Titel"Notturno" (Nachtstück) suggeriert den romantischen Stimmungscharakter dieser vom Mondlicht beleuchteten Darstellung. Miteinander korrespondierende Flächenformen und Linienführungen und eine verhaltene Farbigkeit bestimmen die kompositorische Ordnung des Bildes.
So verweist die arkadische Naturidylle gleichsam auf eine Traumvorstellung, aus der sich das Porträt einerseits herauslöst und mit der zusammen es doch gleichzeitig eine inhaltliche Einheit bildet. Bei der Dargestellten handelt es sich wahrscheinlich um Elly Kekulé von Stradonitz; sie war die Tochter des Archäologen und Direktors der Berliner Antikenabteilung, Reinhard Kekulé von Stradonitz, eine Cousine Hofmanns und seine spätere Frau.