Für seine Videoarbeit RE-ENACTMENTS ließ sich der belgische Künstler Francis Alÿs (*1959) dabei filmen, wie er eine Waffe kauft und mit dieser in der Hand durch die Straßen Mexico-Citys geht. Nach elf Minuten wird er von der Polizei überwältig. Kurz darauf wiederholt er den Vorgang: Dieses Mal jedoch mit einer Attrappe als Waffe. Die Polizei ist eingeweiht und reinszeniert gemeinsam mit dem Künstler den Ablauf der ersten Verhaftung.
In der Verschränkung von Performance Art und Videokunst lotet Alÿs im direkten Vergleich des Originals und dessen Re-Inszenierung die Grenzen zwischen Dokumentation und Fiktion aus und hinterfragt scharfsinnig den Wahrheitsgehalt medialer Darstellungen.