Das Bild gibt den Blick auf die »Sieben Gründe« im Riesengebirge wieder, über denen ein weiterer Bergzug, die »Schneegruben«, erscheint. Das ins Alpine gesteigerte Übereinanderschichten zweier Bergrücken kann als Steigerung des religiösen Ausdrucks interpretiert werden, welcher der Bildidee jedenfalls zugrunde liegt. In den kahlen, stillen Höhenregionen ist der Bewuchs kärglich, vereinzelt stehen abgestorbene Bäume, die im Lauf der Jahre verdorrt sind. Selbst Moos und Flechten sind dünn und lassen die aufgetürmten Felsbrocken unbedeckt. Der Bildausschnitt gibt den Blick frei über das Ziehen und Fallen der Gebirgsrücken, die im Nebel zu wogen scheinen; kein Zeichen der Zivilisation ist sichtbar, stattdessen scheint Zeitlosigkeit zu herrschen und der Blick in eine Urweltlandschaft zu fallen. Die Art und Weise, wie die Motive komponiert sind, lassen, ebenso wie die differenzierten, melancholischen Farbwerte, den Grundgedanken einer Mystifikation der Naturerscheinung ahnen. Darüber hinaus hat man glaubhaft machen können (Helmut Börsch-Supan), dass Friedrich ein christlich-religiöses Ausdrucksvokabular für seine Bilder geschaffen hat, welches in diesem Falle z. B. die Abgründe und Täler als Gleichnis des irdischen Daseins auffasst und dessen Bedrohtsein durch den Tod die abgestorbenen Bäume symbolisieren. Die Felsen versinnbildlichen den Glauben, das Gebirge Gott. In Friedrichs Oeuvre ist von mehreren Versionen baumloser Regionen des Riesengebirges die vorliegende als die früheste anzusehen.