Wenige Monate vor seinem Tod stellte Beuys in Italien die Capri-Batterie her – ein komprimiertes Parallelbild zu seinem komplexen Denken und Handeln. Das Zusammenwirken von Kultur und Natur, von technischem Apparat und organischer Substanz, von Dauer und Verwandlung ist in diesem äußerst präzisen „Denkmal“ auf den Punkt gebracht. Gezeigt wird die Natur als Energiequelle. Die Natur, in ständiger Wandlung begriffen, gleicht einer sich selbst aufladenden Batterie. Sie ist Kraftwerk und liefert als solches auch Prototypen technologischer Reproduktionen. Die Zitrone ist Sonnenspeicher, sie ist (starke, vergängliche und erneuerbare) Ladestation für den Leuchtkörper – eine absurde, weil praktisch nicht realisierbare Symbiose. Und doch ist die „Capri-Batterie“ auf ewig angelegt, denn Beuys hat ihr eine Gebrauchsanweisung beigegeben, die lautet: „Nach 1000 Stunden die Batterie auswechseln(…).“