»Ein besonders bedeutendes Werk ist der ›Anatom‹ am Seziertisch vor der Leiche eines unglücklichen Mädchens sinnend, in dem Momente, wo nach dem Entfliehen der Seele der Zerstörung vertilgende Hand die Linien der Schönheit noch nicht hinweggelöscht« hat (Nicolaus Mann). Dieser ganz dem Geiste des Künstlers entsprechenden Beschreibung des dramatischen Bildes, das eine delikate Malweise in den dezentesten Tönen vor der Fragwürdigkeit des unheimlichen Rührstücks bewahrt, ist noch hinzuzufügen, dass sich – makaber genug – von rechts her kaum sichtbar ein großer Nachtfalter der Toten nähert, ein Einfall, dessen Dämonie geeignet ist, den Betrachter erschauern zu machen. Die gelehrten Requisiten des Anatomen bilden vor dem dunklen Grund Stillleben, die an die Meister des spanischen Barock gemahnen.