Mit den Marienbildern, die er als junger Meister in Florenz malte, begründete Raffael seine ruhmreiche Karriere. Die ebenso monumentale wie besonders gefühlvolle Darstellung macht das Mysterium der Menschwerdung Gottes sinnlich fassbar und weist auf die großen römischen Schöpfungen des Meisters voraus. Die subtile malerische Gestaltung verleiht der zärtlichen Nähe von Mutter und Kind besondere Lebendigkeit und dem Bildraum atmosphärische Tiefe. Zwei Jahrzehnte lang verhandelte Ludwig I. mit dem Marchese Tempi und zahlte einen hohen Preis, um das Werk für München zu erringen.