Im musikalischen Wettstreit zwischen Apoll und dem Satyr Marsyas, den Ovid überliefert, erklärten die Musen den Gott der Künste zum Sieger. Das Schicksal des Satyrs lag damit in Apolls Händen; er hängte ihn an einen Baum und zog ihm die Haut ab. In der Vollkommenheit einer antiken Statue setzte Reni den Gott in scharfen Kontrast zur Erscheinung des gequälten Naturwesens. So gestaltete er die grausame Szene auch als Plädoyer dafür, dass die Kunst sich nicht dem Vorbild der rohen Natur, sondern dem Ideal klassischer Schönheit verpflichten solle.