In diesem Spätwerk, das 1844 in der Londoner Royal Academy ausgestellt und dort von der Kritik lobend beurteilt wurde, fasste Turner bis in das Jahr 1805 zurückreichende Aufzeichnungen aus seinen Skizzenbüchern zusammen.
Das Bild zeigt die von zwei Mauern geschützte Einfahrt in den Hafen von Ostende. Der Realismus, mit dem Turner atmosphärisch und gegenständlich Bewegung und Gegenbewegung erfasst hat, das Miteinander von Sturm und Seegang, Schiff und Mensch, lässt auf ein genaues Studium der Meeresküste wie der dort herrschenden Lebensverhältnisse und -bedingungen schließen. Dabei ist nicht zu verkennen, dass in den beiden im Hafen Zuflucht suchenden Booten eine Polarisierung des dramatischen Geschehens gegeben ist, die das ganze Bild durchzieht. Das gilt auch für die auf dem Pier stehenden Menschen, die eigentümlicherweise teils in Verzweiflung, teils in völliger Teilnahmslosigkeit charakterisiert sind.
Bedenkt man dabei Turners von Grund auf pessimistische Lebenseinstellung, die den Menschen rettungslos den Naturkräften ausgeliefert sieht, so liegt der Schluss nahe, dass Turner über das szenische Motiv hinaus, wie so oft, dem Bild einen tieferen Sinn unterlegen wollte.