Bereits mit seinen beiden noch zu Studienzeiten entstandenen Werkgruppen The Prototype Works und Tract Houses bricht Lewis Baltz mit der gängigen Fototradition und entwickelt eine spezifische Bildsprache, die die Fotografie als eigenständiges Bildobjekt versteht. Sein Interesse gilt hier vor allem Motiven wie monotonen Häuserfassaden und deren Bemusterung durch Fenster, Türen, Regenrinnen, Abflussrohre oder Werbeschriften, steril wirkende Innenräumen und raumgreifenden Automobilen, die er in autonome Bildprägungen übersetzt, um ihre visuellen Muster und archetypischen Formen in einem sachlich-dokumentarischen Stil zu beschreiben. Baltz verzichtet weitestgehend auf eine perspektivische Darstellung und betont die Flächigkeit, Struktur und Textur seiner in einer differenzierten Grauwertskala aufgenommenen Sujets, denen fast etwas Reliefhaftes anmutet. Der Mensch und die Natur bleiben ausgespart, sind nur gelegentlich als Reflexion ihrer selbst schemenhaft erkennbar. Der Einfluss der amerikanischen Minimal Art, vor allem durch Donald Judd und Robert Mangold, aber auch durch Joseph Kosuth wird sichtbar.