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Otto Dix (1891-1969)

Bildnis des Photographen Hugo Erfurth mit Objektiv,

1925
Material / Technik / Bildträger
Sperrholz
Maße des Objekts
75,1 x 60,6 cm
Ausgestellt
Nicht ausgestellt
Gattung
Malerei
Inventarnummer
13459
Erwerb
1964 als Schenkung von Sofie und Emanuel Fohn erworben
Bestand
Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München
Zitiervorschlag
Otto Dix, Bildnis des Photographen Hugo Erfurth mit Objektiv, 1925, Bayerische Staatsgemäldesammlungen - Sammlung Moderne Kunst in der Pinakothek der Moderne München, URL: https://www.sammlung.pinakothek.de/de/artwork/apG90l9LZn (Zuletzt aktualisiert am 02.11.2023)
Hugo Erfurth, einer der bedeutendsten Porträtfotografen der zwanziger Jahre, war Otto Dix durch ein Tausch abkommen eng verbunden. Für jede Fotografie, die Erfurth von Dix und seiner Familie machte, wurde er mit einer Zeichnung von Dix bezahlt. Auch für Dix’ Radierzyklus „Der Krieg“ von 1924 lieferte Erfurth fotografisches Material. Die se enge Arbeitsgemeinschaft mit dem Fotografen erklärt sich aus dem Credo von Dix: „Wir wollten die Dinge ganz nackt, klar sehen – beinahe ohne Kunst.“ Im Unterschied zum Momentanen der Fotografie empfand Dix freilich seine seit 1922 in Düsseldorf, seit 1925 in Berlin und ab 1927 wieder in Dresden entstandenen Porträts durchweg als Konzentrat der dargestellten Person, als Dar stellung des „Phänomen als Ganzes“. In altmeisterlicher, an Cranach, Dürer, Grüne wald und Baldung Grien geschulter Technik hat Dix hier mit illusionslos scharfem Blick das Ganze der Person Erfurths gegeben. Durch das Objektiv in seinen Händen als Fotograf ausgewiesen, ist Erfurth zudem durch seine konzentrierte, ja angespannt lauernde Haltung als professioneller Beobachter ausgewiesen. Die korrekte Kleidung kennzeichnet ihn darüber hinaus als Geschäftsmann. Die überaus sorgfältige Wiedergabe von In kar nat, Anzug und Kra wat tennadel sowie die peinigende Nachbarschaft des Dornenmusters der Tischdecke mit den geäderten Händen des Dargestellten verfremden zugleich die so objektiv vorgestellte Person. Das „Bildnis des Photographen Hugo Erfurth“ wurde von den Nationalsozialisten im Rahmen der Aktion „Entartete Kunst“ in der Staatlichen Gemäldegalerie Dresden beschlagnahmt, wo es als Dauerleihgabe der Stadt Dresden aufbewahrt wurde. Von Sofie und Emanuel Fohn 1939 im Tausch gegen Werke aus ihrer Romantiker-Sammlung erworben, gelangte es schließlich 1964 als Schenkung in die Staatsgemäldesammlungen.

Seit 1999 forscht das Referat Provenienzforschung zur Herkunft aller Kunstwerke der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen, die vor 1945 entstanden sind und die seit 1933 erworben wurden. Grundlage für diese Forschung bilden die „Washingtoner Erklärung“ von 1998 sowie die daran anschließende sogenannte „Gemeinsame Erklärung“ von 1999.

Die Provenienz-Angaben basieren auf den systematischen Erstchecks und orientierten sich am Leitfaden zur Standardisierung von Provenienz-Angaben des Arbeitskreis Provenienzforschung e.V. Provenienzangaben werden zeitnah aktualisiert, wenn neue Quellen oder Erkenntnisse zu den hier veröffentlichten Werken bekannt werden.

Weitere Informationen zu den Provenienzangaben finden Sie in der Präambel.

Für Rückfragen und Hinweise erreichen Sie uns unter provenienz@pinakothek.de

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Hugo Erfurth (1874 - 1948), Dresden
spätestens 1926 - mind. Juli 1926
Stadt Dresden, erworben auf der Internationalen Kunstausstellung 1926 von Hugo Erfurth, Dresden, ab 1928 als Leihgabe an die Städtische Gemälde Galerie Dresden
frühestens Juli 1926 - 12.08.1937
Deutsches Reich, Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin, beschlagnahmt als „entartete Kunst“ bei der Städtische Gemälde Galerie Dresden
12.08.1937 - 03.02.1939
Sofie Fohn (1899 - 1990) und Emanuel Fohn (1881 - 1966), Rom/Bozen, erworben im Tausch vom Deutschen Reich, Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Berlin
03.02.1939 - 1964
Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, erworben als Schenkung von Sofie und Emanuel Fohn
seit 1964

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