Manet hat dieses Bild im hellen Licht eines sonnigen Sommertages gemalt und hat Monet bei ebensolcher Tätigkeit an Bord seiner kleinen Barke dargestellt.
Scheinbar zufällig hat der Blick das Boot, den Freund und dessen Frau erfasst, das glitzernde Wasser, Ufer, Boote und einen Streifen Himmel in zartem Blau – so locker, so skizzenhaft ist die Malweise. Diese Lockerheit des Pinselduktus verleiht dem Bild in Verbindung mit dem hellen Licht, den leuchtenden Farben und der geschwungenen Bootsform mit Sonnensegel einen heiteren Charakter, an dem auch der Dargestellte in seiner sommerlichen Kleidung teilhat Der Menschenschilderer Manet vermag aber zugleich die Konzentration Monets beim Malen zu vermitteln, indem er ihn in vollem Profil vor dem blauen Grund der Kajütenwand konzentriert auf sein Werk blicken lässt.
In diesem Sommer des Jahres 1874 hatten sich etliche der Impressionisten in Argenteuil eingefunden, so auchGustave Caillebotte, Alfred Sisley und Auguste Renoir. Manet hatte Claude Monet, den er hin und wieder finanziell unterstützte, 1871 in dem kleinen Ort an der Seine nördlich von Paris untergebracht. 1874 besuchte er ihn mehrmals von Gennevilliers aus, das am anderen Ufer der Seine gelegen ist; er malte damals auch die Familie Monet im Garten, zur gleichen Zeit wie Renoir. Von Monet entstand zu jener Zeit das Bild »Seinebrücke von Argenteuil« (Inv. Nr. 8642).