Das Gemälde "Stürmischer Abend" stellt die Landschaft der römischen Campagna während eines aufziehenden Unwetters dar. Es zeigt sich Schirmers unmittelbarer Zugang zur Landschaft und seine Fähigkeit, Eindrücke und Stimmungen im Bild festzuhalten. Staffagefiguren, wie sie für die heroische Landschaftsmalerei kennzeichnend sind, fehlen. Doch führt Schirmer durch die dramatische Schilderung der drohenden Naturgewalt gleichfalls ein überhöhendes und beeindruckendes Element in das Bild ein. Er entfernt sich damit vom Vorbild der intimen Landschaft der französischen Malerei und folgt der Richtung der deutschen spätromantischen Landschaftsmalerei, die das Momenthafte und Temporäre stärker betont.